Kulturk(r)ampf Das historische Museum von Bosnien und Herzegowina ist ein Zeitzeuge der gesellschaftlichen und politischen Lage des Landes. Seit dem Ende des Krieges besteht auf politischer Ebene kein Interesse an der Kulturinstitution, nicht zuletzt, weil das Museum für eine gemeinsame Geschichte von Bosnien und Herzegowina steht. Dennoch ist das Historische Museum in den letzten Jahren zu einer einzigartigen kulturellen Institution herangewachsen.
„I ja ostajem“ – junge Menschen in Bosnien und Herzegowina Bericht Politische Zerrissenheit, Luftverschmutzung und eine hohe Arbeitslosigkeit, das sind nur einige Gründe, welche in den letzten Jahren Tausende dazu bewogen haben Bosnien zu verlassen. Die Geschichten von jungen Leuten, die ihr Glück in Westeuropa suchen, sind zahlreich. Dabei gehen oft die jungen Leute vergessen, die versuchen in einer abnormalen Situation ein normales Leben zu führen und sich für eine bessere Zukunft Bosniens einsetzen.
Karađorđevo und die territorial-ethnische Teilung Bosnien und Herzegowinas Analyse Bis heute ist es in der kroatischen Öffentlichkeit schwer zu vermitteln, dass Kroaten und Serben sich in Kroatien bekriegten und gleichzeitig in Bosnien und Herzegowina zusammengearbeitet haben sollen. Die Legitimation des „Heimatkrieges“ würde gefährdet. So ist es kein Wunder, dass nationalistische Ideologen in Kroatien Absprachen Tuđmans mit Serbien strikt zurückweisen. Doch die damalige Stimmung in Kroatien und Serbien ist über die Presse dokumentiert. Von Erich Rathfelder
Kroatiens Altpräsident Mesić: "Grenzänderung führt zur Katastrophe" Interview "Alles, was zur Grenzänderung führen würde, würde zu neuen Katastrophen, zum neuen Krieg führen. Die Frage sollte aber in einem breiteren, europäischen Zusammenhang betrachtet werden: Alle Aggressoren in der Geschichte Europas haben immer Kriege angefangen, um scheinbar ihre nationale Minderheit zu verteidigen. Das war aber immer nur die Ausrede, das Ziel war immer, Territorium zu gewinnen." In einem Gespräch mit Adelheid Wölfl (Der Standard) erklärt Kroatiens ehemaliger Staatschef Stjepan Mesić, warum eine Grenzänderung so gefährlich wäre.
Bosnien nach den Wahlen: Bürger an die Macht! Bosnien und Herzegowina ist fest im Griff von korrupten nationalistischen Kräften, die den Reformprozess des Landes zielgerichtet blockieren, um ihre Macht zu verteidigen. Dennoch haben die letzten Wahlen gezeigt: Es gibt viele Bosnier, die ihre Rechte als Bürger gestärkt sehen wollen. Von Marion Kraske
Gerechtigkeit für David als Spiegelbild Bosnien und Herzegowinas Kommentar Der Verlust eines Kindes ist etwas, wofür die meisten Bürger/innen BiH´s das größte Mitgefühl entwickeln, und genau diese Empathie ist es, was die ethnischen Grenzen in Bosnien und Herzegowina niedergerissen und die Proteste zu Massendemonstrationen gemacht hat. Dies hat zu großer Sorge unter den politischen Eliten geführt, die sich und ihre Regierungsweise, die auf ethnischer Teilung und dem Schüren der Angst vor den anderen beruht, gefährdet sehen. Abwesenheit der Politik und Unzufriedenheit mit dem System hat Serben, Kroaten und Bosniaken in Davor Dragičevićs Kampf für Gerechtigkeit vereint. Von Srđan Puhalo
Bosnien-Herzegowina vor den Wahlen: Hass und Hetze statt politische Visionen Analyse Am Wochenende wird in Bosnien-Herzegowina gewählt: Vor dem Urnengang heizen Nationalisten das Klima mit radikalen Tönen an. Offen werden Drohungen zur Abspaltung geäußert. Die RS will ein Großserbien, die Kroaten forcieren eine eigene Entität – die Kriegsziele aus den 90ern werden wiederbelebt. Hetzkampagnen prägen eine Atmosphäre, in der kritische oder alternative Kräfte bedroht oder gar umgebracht werden. Von Marion Kraske
Perspectives - Politische Narrative seit dem Ende der Balkan-Kriege Publikation Was Recht und Ordnung ist, bestimmt eine kleine korrupte Klasse – mit diesem Ansatz wird seit Jahren die Ausbildung funktionaler demokratischer Systeme behindert, in denen jede/r die Möglichkeit hätte, seine oder ihre Rechte einzuklagen. Die Behinderung der Ausbildung rechtstaatlicher Strukturen macht es den nepotistischen Eliten einfach, ein Vakuum aufrecht zu erhalten, in denen einige wenige Clans das Sagen haben, die staatlichen Mittel unter sich und ihren Günstlingen verteilen, auf feudale Art und Weise Jobs vergeben. Publikation in PDF hier
Die Führung der bosnischen Kroaten stürzt die Wahlen in Bosnien und Herzegowina ins Chaos Istraživanje Die Europäische Union ist nicht bereit, Bosnien und Herzegowina aus ihrer größten politischen - und Verfassungskrise seit Kriegsende herauszuhelfen. Es ist jedoch höchste Zeit, dass die Europäische Union ernsthaft handelt. Der Beitrag ist in englischer Sprache veröffentlicht. Von Bodo Weber
Jakob Finci: „Sanader war eine gute Lektion“ Interview Im Interview mit Marion Kraske sagt Jakob Finci, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Sarajevo: "In meiner Zeit als Leiter der Behörde für den öffentlichen Dienst, die für die Einstellung neuer Beamter zuständig war, stellte man mir öfter die Frage „Welche Nationalität suchen Sie denn?“ Ich antwortete dann für gewöhnlich: „Wir suchen keine Nationalität, sondern Qualität, den Besten, der Fremdsprachen beherrscht…“, und der Kandidat fragte dann: „Gut, gut, aber welche Nationalität bevorzugen Sie?“ Und dann frage ich nach seiner Nationalität und bekomme die Antwort „Sagen Sie, welche Sie brauchen, diese habe ich dann!“ Denn man kann sich bekennen, wie man will." Von Marion Kraske