März 2012
Im März 2012 hat das Helsinki Komitee für Menschenrechte in BuH, in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung, im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten Projektes „Partnerschaft für höhere Umweltstandards“ die vierte der insgesamt fünf geplanten Fact Finding Missions in Sarajevo durchgeführt. Die Mission in Sarajevo war auf die Luftverschmutzung durch Nutzung von Kohle in der Heizsaison und die Auspuffgase der Autos fokussiert. In Sarajevo wurde Anfang des Jahres eine überaus hohe Luftverschmutzung verzeichnet, am 22. Januar 2012 betrug die Staubkonzentration mehr als 500 Mikrogramm/Kubikmeter, der Schwefeldioxid-Gehalt betrug 130 Mikrogramm.
Das Team, bestehend aus Mitgliedern des Helsinki Komitees für Menschenrechte, der Heinrich-Böll-Stiftung und Journalist/innen, hatte Treffen mit Vertreter/innen des Ministeriums für Raumplanung und Umweltschutz des Kantons Sarajevo, des Gesundheitsamts der Gemeinden des Kantons Sarajevo, des IPI-Instituts für Wirtschafts-Engineering, sowie Vertreter/innen des Föderalen Hydrometeorologischen Instituts organisiert.
Man stellte fest, dass das grundlegende Problem die große Anzahl der Autos, ca. 140.000, in Sarajevo ist und dieses Problem Priorität bei der Lösungsfindung hat. Auch das Problem der privaten Feuerräume ist offensichtlich, da wegen der hohen Gaspreise immer mehr Haushalte auf Holz und Kohle zurückgreifen.
Tatsache ist, dass alle Verursacher der Verschmutzung – besonders, wenn sie in hoher Konzentration vorhanden ist – sich schädllich auf die Gesundheit der Bürger/innen auswirken, wobei die gefährdetsten Gruppen in diesem Fall Kinder bis 14 Jahren sind, insbesondere im Bezug auf ihre Atemwege.
Eine gesetzlicher Rahmen zur Lösung dieser Problematik existiert zwar, aber das Problem ist einerseits die Durchsetzung der gesetzlichen Regulative, andererseits die Verantwortungfrage der zuständigen Institutionen und Personen. Um effektiver bei der Vermeidung, Verminderung und Beseitigung der schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung zu arbeiten, bedarf es an fachlichen Plänen und Analysen, sowie strategischen Entwicklungsplänen, die einen Zeitraum von sogar einigen Jahren decken , um so rechtzeitig potentielle Probleme identifizieren zu können.
In Zusammenhang mit diesem Projekt lesen Sie auch die Pressemitteilung (PDF)