In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Fortbildung von Richtern und Staatsanwälten der Föderation BiH fand am 11. und 12. September ein Training für Staatsanwälte/Staatsanwältinnen und Richter/Richterinnen im Beriech der Menschenrechte von LGBT Personen statt. Am Training nahmen 16 Personen aus Sarajevo, Tuzla und Mostar teil. Ziel dieser Maßnahme ist, die einheimischen Beamten zu sensibilisieren und über effizienten Schutz und Gerichtsverfahren der Missachtung der Menschenrechte von LGBT Personen in Bosnien-Herzegowina im Einklang mit den lokalen Rechtsnormen, unter Beachtung internationaler und regionaler rechtlicher Standards, zu informieren.
Bereits das zweite Jahr in Folge implementiert die Heinrich Böll Stiftung mit ihren Partnerorganisationen Sarajevo Open Center und der CURE Stiftung das von der Europäischen Union geförderte Programm Coming out! Befürwortung und Schutz der Rechte von LGBT Personen. Besonderes Augenmerk war auf die Sensibilisierung von Staatsbeamten gerichtet, die im Sektor für innere Angelegenheiten, Justiz, Gesundheitswesen und Bildung arbeiten, aber auch auf andere Zielgruppen wie Journalisten und Vertreter der Zivilgesellschaft, hinsichtlich der Besonderheiten bei Diskrimination und Gewalt, sowie anderen Problemen, mit denen sich Lesbierinnen, Schwule, Bi- und Transsexuelle täglich in der bosnisch-herzegowinischen Gesellschaft auseinandersetzen müssen.
Im Laufe des zweitägigen interaktiven Trainings hatten die Richter/innen und Staatsanwält/innen die Gelegenheit, zu diskutieren und neues Wissen zu erlangen über Themen zur sexuellen Orientierung und Genderidentität in der bh. Justiz, über Stereotype und Vorurteile gegenüber LGBT Personen, die keinen Einfluss ausüben können auf die Arbeit der Beamt/innen, über Diskrimination und Straftaten motoviert durch Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und Genderidentität, und über die Praxis des Europäischen Gerichtshofs und anderen Gerichten in der Region bei Fällen mit LGBT Hintergrund.